Arbeitsproben in der Bewerbung

Beispiele und hilfreiche Tipps

In der Regel bestehen Bewerbungsunterlagen aus einem Bewerbungsanschreiben und einem Lebenslauf sowie falls vorhanden aus Zeugnissen und Zertifikaten. Für manche Berufsgruppen fordern Stellenausschreibungen Jobsuchende darüber hinaus dazu auf, den Bewerbungsunterlagen Arbeitsproben beizulegen. Für welche Branchen dies üblich ist, welche Red Flags es zu beachten gilt und was zu tun ist, wenn keine Arbeitsproben vorhanden sind, klären wir in unserem Ratgeberartikel.

Was sind Arbeitsproben?

Viele Bewerber, die bei ihrer Jobsuche auf den Begriff “Arbeitsproben” stoßen, fragen sich, was es damit auf sich hat. Werden laut Stellenausschreibung Arbeitsproben verlangt, wollen potenziell neue Arbeitgeber anhand von konkreten Beispielen Deine bisherige Arbeit begutachten, um sich ein Bild von Deinen Leistungen zu machen. Eine Arbeitsprobe ist ähnlich wie ein Zertifikat, ein Beleg oder Nachweis für Deine Fähigkeiten.

Wie sehen Arbeitsproben aus?

Arbeitsproben sehen abhängig von der Berufsgruppe oder Branche unterschiedlich aus und können daher in der Art variieren.

Beispiele für Arbeitsproben:

  • Handwerker: Werkstücke, Bilder von gefertigten Arbeiten
  • Journalisten/Redakteure/Texter: Textproben, Artikel
  • Architekten: Modelle, Skizzen
  • Programmierer/Webentwickler: Anwendungen, Apps, Websites
  • Mediengestalter: Flyer, Logos, Plakate
  • Fotografen: Fotomappen

Aber auch für weitere Berufe können Arbeitsproben erforderlich sein. Dir kommt das seltsam vor? Weiter unten erhältst Du Tipps, um Auffälligkeiten auszumachen.


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Warum brauche ich Arbeitsproben in der Bewerbung?

Bewerbung Arbeitsproben
© anyaberkut – istockphoto.com

Wenn Du in der Stellenanzeige aufgefordert wirst, Deinen Bewerbungsunterlagen Arbeitsproben beizufügen, solltest Du dieser Bitte nachkommen. Im Zweifelsfall können fehlende Arbeitsproben ein direktes Ausschlusskriterium für Dich als Bewerber bedeuten, womit Du Dir beim potenziellen neuen Unternehmen jegliche Chancen bereits von vornherein verspielst.

Für Arbeitgeber geben Deine Arbeitsproben Aufschluss darüber, wie Deine bisherigen Leistungen waren und ob sie den Anforderungen entsprechen. Insbesondere bei Journalisten, Textern oder Fotografen geben die Beispiele aus der Vergangenheit Preis, welchen Stil ein Bewerber hat und ob dieser zu den neuen Aufgaben passt. Im Grunde sind Arbeitsproben wie ein Lebenslauf: Sie zeigen, was Du in der Vergangenheit erreicht hast, welche Änderungen ggf. aufgetreten sind und lassen vermuten wie eine zukünftige Zusammenarbeit aussehen könnte. Du untermauerst somit Deinen Lebenslauf und kannst Dich mit Deinen Arbeitsmustern von anderen Bewerbern mit ähnlichen Lebensläufen abheben.


Experten-Tipp:

Versendest Du Bewerbungsunterlagen postalisch, dann reiche Arbeitsmuster niemals als Original ein, sondern stets nur als Kopie. Noch besser ist, wenn Du Deine Arbeiten mit einem Wasserzeichen versiehst, um sie so vor Plagiaten oder Missbrauch zu schützen.


Erwähnt die Stellenausschreibung keine Arbeitsproben explizit, dann basiert das Einreichen dieser auf freiwilliger Basis. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du den angegebenen Ansprechpartner kontaktieren und nachfragen. Ungebeten solltest Du keine Arbeitsproben Deiner Bewerbung hinzufügen, da dies ggf. zu Unmut beim Personaler führen kann: Die Durchsicht Deiner Unterlagen dauert dadurch erheblich länger.

Wie viele Arbeitsproben für eine Bewerbung?

Bei Deiner Bewerbung willst Du mit Deinen erfolgreichen Leistungen glänzen, da ist es verständlich, dass es Dir schwer fällt, eine Auswahl Deiner Arbeitsproben zu treffen. Bedenke allerdings, dass der Personaler, der Deine Bewerbung erhält, eine Vielzahl weiterer Bewerbungen vor sich liegen und einen großen Arbeitsaufwand mit der Durchsicht aller Dokumente zu bewältigen hat. Um Deine Unterlagen knapp und aussagekräftig zu halten und somit einen Mehrwert zu bieten, empfehlen wir Dir maximal vier Arbeitsproben anzuhängen.

Wie wähle ich geeignete Arbeitsproben aus?

Da Arbeitsproben ein wichtiges Mittel sind, um Eindruck zu schinden, bleibt die Frage nicht aus, welche sich nun am besten für eine Bewerbung eignen. Nicht immer sind die Arbeitsproben am besten geeignet, die Du selbst am besten findest. Wenn Du unsicher bist, welche Arbeitsmuster am passendsten sind, solltest Du einen Blick in die bisherigen Arbeiten des potenziellen Arbeitgebers werfen. Ähnliche Firmen aus derselben Branche sind ebenfalls gute Hinweisgeber, um die Auswahl der Arbeitsproben zu erleichtern. Um Dich bei der Auswahl zu unterstützen, haben wir Dir nachfolgend ein paar Hilfestellungen zusammengetragen:

Arbeitsproben müssen zur Stellenausschreibung passen.

Es ist wichtig, dass Du die Auswahl Deiner Muster auf die Stelleanzeige anpasst: Wähle nur relevante und aussagekräftige Arbeiten aus, die unterstreichen, dass Du die richtige Besetzung der freien Stelle bist. Schreibst Du als Journalist eher im wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Bereich, sind Lifestyle-Themen, die Du in der Vergangenheit bearbeitet hast, nicht allzu gewinnbringend: Das zeugt zwar von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, könnte aber uninteressant sein, wenn Dein Aufgabengebiet sich auf spezielle Themenbereich fokussiert.

Old but gold?

Füge nicht nur alte Werke Deiner Arbeit in die Bewerbung hinzu, sondern achte darauf, auch aktuelle Stücke auszuwählen. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, dass Deine Bestleistungen lange zurückliegen und aktuelle Arbeiten nicht an den Erfolg dieser anknüpfen konnten. Andersherum gilt natürlich, dass nicht nur Arbeitsproben der letzten drei Monate Teil der Bewerbung sein sollten, da dies wiederum den Anschein erweckt, Du wärst erst seit kurzem erfolgreich in dem, was Du tust. Merke: Die Mischung macht’s!

Old but gold?

Füge nicht nur alte Werke Deiner Arbeit in die Bewerbung hinzu, sondern achte darauf, auch aktuelle Stücke auszuwählen. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, dass Deine Bestleistungen lange zurückliegen und aktuelle Arbeiten nicht an den Erfolg dieser anknüpfen konnten. Andersherum gilt natürlich, dass nicht nur Arbeitsproben der letzten drei Monate Teil der Bewerbung sein sollten, da dies wiederum den Anschein erweckt, Du wärst erst seit kurzem erfolgreich in dem, was Du tust. Merke: Die Mischung macht’s!

Spiegeln die Arbeitsproben meine Stärken wider?

Wichtig ist ebenfalls, dass Du die Proben auswählst, mit denen Du Deine Stärken am besten präsentieren kannst. Überlege dir, worin Deine Stärken liegen und halte Ausschau nach den Arbeiten, die das zum Ausdruck bringen. Daraufhin prüfst du, ob diese Auswahl auch zur Stellenanzeige passt.

Grafik

Wie präsentiere ich Arbeitsproben?

Bei der Präsentation von Arbeitsproben hast Du viele Möglichkeiten. Abhängig von der Art der Probe eignen sich manche Optionen besser als andere:

  1. PDF: Erstelle eine PDF-Datei, die Du als Anhang mit den restlichen Unterlagen per Mail verschickst oder im Rahmen einer Online-Bewerbung hochlädst.
  2. Link: Ein Link der den Personaler zu Deiner Arbeitsprobe führt, kann sinnvoll sein, wenn man eine interaktive Arbeitsprobe bereitstellt, zum Beispiel bei einem Modellbau.
  3. Website: Hast Du eine Website, auf der Du Deine Arbeiten dokumentierst, eignet sie sich hervorragend, um sie als Arbeitsrobe anzugeben.
  4. Mappe: Eine Mappe ist heutzutage eher selten gefordert. Falls doch, verwende hochwertige Materialien, sodass sich die Qualität und der Zustand Deiner Bewerbungsmappe im tadellosen Zustand befinden.

Red Flags bei Arbeitsproben:

Leider hat nicht jeder seriöse Absichten im Sinn. Um Dich und Deine Arbeit zu schützen, solltest Du die Stellenanzeige und das Unternehmen unter die Lupe nehmen, wenn etwas darin Dein Misstrauen weckt. Achte dabei auf folgende Details:

  • Ist die Anforderung an das Arbeitsmuster auffallend genau?
  • Deckt sich der gewünschte Inhalt mit dem Tätigkeitsbereich im Betrieb?
  • Sind Fragen zu anderen Unternehmen aufgekommen?

Bei diesen Auffälligkeiten klingeln die Alarmglocken: Man könnte sich Deine Arbeit zu eigen machen oder es wird versucht, die Konkurrenz auszuspähen! Prüfe daher den Arbeitgeber eingehend und führe ein Online-Recherche durch, um sicherzugehen.

Ich habe keine Arbeitsprobe: Was nun?

Allerdings hast Du nicht immer die Option, echte Arbeitsproben vergangener Arbeitgeber abzugeben. Sei es aus rechtlichen Gründen oder weil Du als Berufsanfänger keine passenden Arbeitsproben besitzt. In dem Fall kannst Du auch fiktive Arbeitsproben verwenden, die Du jedoch als solche kennzeichnen solltest. Alternativ bieten sich auch eigene Webseiten und Blogs an, wenn die Inhalte und die Qualität der veröffentlichen Arbeiten stimmen.

Hin und wieder verlangen einige Firmen umfangreichere Arbeitsproben, die extra für die Bewerbung erstellt werden sollen. Hier musst Du abwägen, ob sich der Zeitaufwand und die Mühe lohnen.

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